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Aus dem Deutschen Caritasverband

„Starke Strukturen stärken starkes Ehrenamt“

Berlin/Köln, 21.06.2024. Um nachhaltig Einsamkeit im Alter zu lindern, fordern Malteser und Caritas eine verlässliche Absicherung professioneller Strukturen, um das Ehrenamt zu stärken.

Es ist eines der traurigsten Gefühle, das wir kennen, und spätestens seit Corona eines der größten gesellschaftlichen Themen: Einsamkeit. Um insbesondere Einsamkeit im Alter entschlossen entgegenzutreten, haben sich der Malteser Hilfsdienst, der Deutsche Caritasverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und das Kompetenzwerk Einsamkeit (KNE) zusammengetan. Rund 200 Akteurinnen und Akteure vieler Fachverbände, Wissenschaftlerinnen und Vertretungen von Kommunen aus ganz Deutschland trafen sich Anfang dieser Woche zur Netzwerkveranstaltung „Forum Miteinander-Füreinander“. Neben Strategien und Lösungen, welche Faktoren zu einem gelingenden Leben im Alter beitragen, ergaben sich auch einige offene Handlungsfelder und fundierte, konkrete Empfehlungen.

Welche Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter sind wirksam? Das war die zentrale Frage der qualitativen Wirksamkeitsstudie unter älteren Menschen und Engagierten an den 112 Standorten des Malteser Projekts „Miteinander-Füreinander“. Dieses Projekt hat das Bundesministerium für Senioren von 2020 bis 2024 gefördert. Es bietet mehr als 200 ehrenamtliche, vielseitige Angebote für ältere Menschen – von Seniorentreffs, Rikschafahrten über telefonische und persönliche Besuche, Einkaufshilfen zu Kulturbegleitungen und mehr. Voraussichtlich bleiben mehr als 86 Prozent der Angebote erhalten – dank des Engagements der ehrenamtlichen Mitarbeitenden und der zunehmenden Sensibilisierung durch Kommunen und Kooperationspartner. „Unsere Erfahrung und die Wirksamkeitsstudie zeigen: Ehrenamtliche Angebote für Ältere sind wirksam im Kampf gegen Einsamkeit, doch Ehrenamt allein kann es nicht stemmen. Daher lautet unser dringender Appell: Wir brauchen hauptamtliche Strukturen in den Kommunen und in den Hilfsorganisationen, um das Ehrenamt zu etablieren und nachhaltig zu sichern“, fordert Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienst.

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa unterstreicht: „41 Prozent der Menschen in Deutschland haben sich im letzten Jahr ehrenamtlich freiwillig engagiert. Unter den religiös gebundenen Menschen sind es 61 Prozent. Gerade dort, wo es darum geht, im Sozialraum Nähe und Begegnungsorte zu schaffen, die Einsamkeit vorbeugen, ist das Engagement der Ehrenamtlichen unverzichtbar. Sie ihrerseits profitieren von den Strukturen der Verbände, die das befristete Engagement der Vielen zu einem Netz der Solidarität verlässlich zusammenknüpfen.“

Ein wichtiger Beitrag der konfessionellen Wohlfahrtsverbände zum nachhaltigen Erhalt der Angebote gegen Einsamkeit seien ehrenamtliche Leitungen. Hauptamtliche, die sie begleiten und unterstützen, sollten durch öffentliche Gelder finanziert werden, fordern deshalb Malteser und Caritas. Zudem sollten erfolgreiche Projekte in Regelstrukturen überführt und in anderen Kommunen multipliziert werden.

Deutscher Caritasverband