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Kiliansdom im Zauber Indiens

Bayernweiter Abschluss des Monats der Weltmission in Würzburg – Bischof Hofmann und Erzbischof Marampudi Joji aus Hyderabad rufen zur Solidarität mit den Kastenlosen in Indien auf – Kreuz aus gebrochenen Ästen weist auf unvorstellbare Lebenssituation der Dalitfrauen hin

Würzburg (POW) Indische Klänge und Tänze im Kiliansdom, das Evangelium in der indischen Landessprache Telugu: Mit einem farbenfrohen Festgottesdienst am Weltmissionssonntag, 23. Oktober, ist der Monat der Weltmission bayernweit in Würzburg abgeschlossen worden. Der Pontifikalgottesdienst mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Erzbischof Marampudi Joji von Hyderabad sowie weiteren Gästen aus Indien und Afrika bildete gleichzeitig den Höhepunkt der diesjährigen Kampagne des Hilfswerks Missio zum Monat der Weltmission. Die Aktion stand unter dem Motto „Die Liebe Gottes auf den Punkt bringen“.

Zu Beginn der Feier erinnerte Bischof Hofmann im bis zum letzten Platz gefüllten Kiliansdom besonders an die Diskriminierung von 240 Millionen Dalits in Indien, der so genannten Zerbrochenen. Frauen trugen ein Kreuz aus gebrochenen Ästen zum Altar. Das Kreuz war beim Frauengottesdienst im Vorfeld der Abschlussfeier entstanden und steht für die unvorstellbare Lebenssituation der Dalitfrauen. Jugendliche legten eine Weltkarte voller Tonscherben vor dem Altar ab. Auf die Scherben hatten sie in Münsterschwarzach bei der Jugendvesper zum Weltmissionsmonat Probleme der heutigen Welt geschrieben.

In einer Dialogpredigt mit Erzbischof Joji rief Bischof Hofmann zur Solidarität mit den Kastenlosen in Indien auf. Der Erzbischof von Hyderabad, der als erster Dalit das Amt eines Erzbischofs innehat, wies auf die Diskriminierung der Kastenlosen hin. Zwar seien in Indien offiziell alle Menschen rechtlich gleichgestellt, doch werde das Land von den Hindus dominiert. Besonders Frauen hätten keine Möglichkeiten, in die Gesellschaft hinein zu wirken. Die Kirche sei gut berate, die indische Gesellschaft zu beeinflussen, damit sie zum Wohl aller Menschen zusammenarbeite, sagte der Erzbischof. Zwar bildeten die Christen eine Minderheit in Indien, doch sei die Kirche sehr lebendig und bringe den Menschen mit dem Evangelium große Hoffnung. Jesus Christus schenke Freiheit und Gleichheit. Aus diesem Glauben heraus gelte es, die Gesellschaft zu gestalten.

Im Blick auf das Motto des Weltmissionsmonats sagte Bischof Hofmann, Gott habe seine Liebe auf den Punkt gebraucht, als er die Welt schuf und als er seinen Sohn in die Welt sandte. Jesus Christus habe die Liebe auf den Punkt gebracht, als er am Kreuz starb und das Vermächtnis hinterließ, Gott und den Nächsten zu lieben.

Missio-Präsident Pater Eric Englert erinnerte in seiner Begrüßung an die weltweite Feier des Weltmissionssonntags. Kirche verstehe sich als weltweite Gemeinschaft des Gebets, des gegenseitigen Lernens und der Solidarität. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm die Mädchenkantorei unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger mit Auszügen aus der Missa puerorum von Johann Gabriel Rheinberger. Ein Anbetungstanz mit indischem Arati- oder Lichtsegen durch die christlich-indische Tanzgruppe „Kalai Kaviri“ setzte einen farbenprächtigen Akzent aus der indischen Liturgie im Altarraum des Kiliansdoms.

bs (POW)

(4305/1380; E-Mail voraus)

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