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Kreuzwort am 4. Oktober 2024

Bewohnbar für Hoffnung

Ein viel zitierter Satz von John Lennon aus dem Lied „Beautiful Boy“ lautet: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

Ich interpretiere das so, dass oft genug das Leben Überraschungen oder Herausforderung für uns bereithält, die einfach nicht eingeplant waren. Wenn es angenehme Überraschungen sind, können wir uns darüber freuen und dankbar sein. Aber es gibt eben auch die schwierigen Situationen, die uns fordern oder überfordern. Vor allem dann, wenn wir im Moment nichts ändern können an dem, was uns da passiert. Wenn wir etwa von heute auf morgen mit einer Krankheit konfrontiert sind, mit der wir nicht gerechnet hatten, wo wir gar nicht glauben können, dass uns das trifft. Das kann uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Wir fragen „warum?“, obwohl wir wissen, dass es keine zufriedenstellende Antwort gibt. Es ist, als würden wir im Nebel herumtappen. Vielleicht geht ein Stück des Grundvertrauens verloren, das wir doch immer hatten. Und dann gibt es wieder Momente, in denen wir merken, dass das Grund-Vertrauen genau deshalb so heißt, weil es in unserem tiefsten Grund verankert ist. Deshalb können wir darauf bauen, auch wenn äußerlich scheinbar alles ins Wanken geraten ist. In solchen Situationen ist es ein Segen, liebevolle Menschen an der Seite zu haben, die uns trösten und bestärken und Kummer und Ängste mit uns aushalten. Es ist ein Segen, von verständnisvollen Ärztinnen und Ärzten behandelt zu werden und Pflegerinnen und Pfleger zu erleben, die trotz stressigem Klinikalltag zugewandt sind und den einzelnen Menschen im Klinikbett sehen und nicht nur eine Nummer im „Belegungsmanagement“. Es ist ein Segen, von Freundinnen und Freunden mit guten Wünschen, Gedanken und Gebeten begleitet zu werden. All das kann helfen, aus traurigen Momenten wieder zurück zu finden zu dem Vertrauen, dass wir auch in dieser Situation getragen sind. In einem berührenden Gedicht fragt Giannina Wedde „Wirst du, Gott, die Stürme meiner Ängste stillen?“ Und sie bittet um Segen, der „mich bewohnbar macht für neue Hoffnung…“.

Wie auch immer Ihre Hoffnungs- und Segenquelle heißt, ich wünsche Ihnen, dass Sie sie entdecken, wenn Sie Kraft, Trost und tiefes Vertrauen am nötigsten brauchen.

Brigitte Glaab, alt-katholische Priesterin, Aschaffenburg