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Auf den Spuren der Grafen von Henneberg

Würzburg/Münnerstadt/Ostheim/Bischofsheim (POW) Rund 100 Mitglieder der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg haben im Rahmen des diesjährigen Fakultätsausflugs das Gebiet der ehemaligen Besitzungen der Grafen von Henneberg in Unterfranken erkundet. Als beispielhafte Zeugnisse der wechselvollen Geschichte dieses Landstrichs besuchten die Dozenten, Sekretärinnen und Studenten unter anderem Münnerstadt und Ostheim vor der Rhön.
 
In Münnerstadt erläuterte Pater Edelbert Paul, Stadtpfarrer und Prior des Augustinerklosters, Geschichte und Machtverhältnisse des Ortes, der 1385 die Stadtrechte erhielt. Über Jahrhunderte hinweg waren hier die Henneberger Grafen mächtige Konkurrenten der Würzburger Bischöfe; zugleich wirkten der Deutsche Orden und die Augustiner seit dem 13. Jahrhundert in der Stadt. Als großartiges Zeugnis dieser Geschichte stellte Paul den „Dom der Rhön“ vor, die Stadtpfarrkirche Sankt Maria Magdalena mit ihren wertvollen gotischen Chorfenster-Verglasungen und dem 1982 wieder errichteten Hochaltar, ein Frühwerk Tilman Riemenschneiders. Die 1754 im Rokokostil erbaute Sankt-Michaelskirche des Augustinerklosters sei Ausdruck der intensiven Tätigkeit der Augustiner in Münnerstadt seit der Gegenreformation, sagte Paul.
 
Professor Dr. Wolfgang Weiß, Ordinarius für Fränkische Kirchengeschichte an der Universität Würzburg, machte deutlich, dass Ostheim vor der Rhön anders als Münnerstadt bis 1945 thüringisch geblieben und erst nach 1945 der amerikanischen Zone und damit Unterfranken zugeordnet worden sei. Die Ostheimer Kirchenfestung entstand im 15. Jahrhundert. Mit der protestantischen Hallenkirche Sankt Michael aus dem 17. Jahrhundert lässt sie auch heute Besucher das Jahrhunderte lange Bemühen der Bevölkerung erahnen, sich vor Grenzstreitigkeiten und Übergriffen der Mächtigen zu schützen.
 
Im Ostheimer Orgelmuseum erlebten die Fahrt-Teilnehmer schließlich einen ganz anderen Aspekt nicht nur fränkischer Geschichte. Museumsleiterin Sigruth Strobel stellte mit Musikbeispielen aus verschiedenen Epochen rekonstruierte und originale Orgeln von der Romanik bis in die jüngste Vergangenheit eindrucksvoll vor.
 
Am Abend ging es zum Kloster Kreuzberg, wo die Fahrt bei Sonnenschein in froher Runde ausklang. Dekan Professor Dr. Otmar Meuffels und Organisator Professor Dr. Wolfgang Weiß freuten sich über die gute Stimmung nach einem ausgefüllten und informationsreichen Tag. Abseits des universitären Alltags ermöglichte er viele ungezwungene Begegnungen und Gespräche.
 
(2302/0720)