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5. Weiterbildung Schulpastoral

Schule als soziale Wirklichkeit, als Lern- und Lebensraum rückt durch große Veränderungen der Schullandschaft zunehmend ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule. Maßgebliche gesellschaftliche Interessensgruppen, z.B. die Wirtschaftsverbände, suchen ihren Einfluss im Raum der Schule geltend zu machen und Bildung aus ihrer jeweiligen Perspektive mit zu prägen. In zunehmendem Maß sind Schulen ein Brennpunkt gesellschaftlicher Einflüsse und verschiedenster Notlagen, die „Zeichen der Zeit“ im Sinne des Konzils darstellen, durch die sich die Kirche in ihrem diakonischen Anspruch herausgefordert weiß.

In Ergänzung zum Religionsunterricht hat sich sich seit Mitte der 1990er Jahre das Arbeitsfeld der Schulpastoral entwickelt.

Schulpastoral

  • ist zurückgebunden an die Kirche und findet unter schulischen Rahmenbedingungen statt
  • ist Dienst der Kirche an und mit den Menschen als lebensraumorientierte Pastoral
  • realisiert durch engagierte Personen vor Ort den spezifisch christlichen Beitrag zur Humanisierung von Schulleben und Schulkultur
  • fördert und stärkt Menschen ganzheitlich in ihrer Entwicklung
  • stellt Erlebnis- und Erfahrungsräume für das Leben- und Glaubenlernen bereit
  • kooperiert mit anderen Lern- und Lebensräumen des Glaubens

Träger und Adressaten schulpastoralen Handelns können alle Menschen im Lebensfeld Schule sein: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und weitere Angestellte in Technik und Verwaltung.

Die praktische Verwirklichung von Schulpastoral sieht an jeder Schule unterschiedlich aus, je nach dem, welche Schwerpunkte gesetzt werden und welche personellen Kräfte vorhanden sind. Die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen in der jeweiligen Schule sind Grundlage für die Entwicklung schulpastoraler Angebote.

Als Beispiele für schulpastorale Aktivitäten lassen sich nennen:

Beratung und Begleitung; Konfliktbearbeitung und Prävention; Ausbildung und Begleitung von Konfliktlotsen, Pausenengeln, Tutoren; Krisenseelsorge im Todesfall; Spirituelle Angebote und Gottesdienste; Besinnungstage und Tage der Orientierung; Schulhausgestaltung oder Einrichtung eines Raumes der Stille; Projekte zum Thema „Eine Welt“ oder „Schöpfung“; Mitwirkung im Leitbildprozess der Schule; Mitarbeit in der Ganztagsbildung; Vernetzung mit außerschulischen Partnern wie Pfarrgemeinden, Kommunen, Einrichtungen der (kirchlichen) Jugendarbeit; ...

Dieses umfassende Verständnis von Schulpastoral wurde in der Erklärung der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz „Schulpastoral - der Dienst der Kirche an den Menschen im Handlungsfeld Schule“ (Bonn 1996) formuliert.

Das Schulreferat des Bistums Würzburg fördert die Schulpastoral durch die Ausbildung und Fortbildung von Religionslehrer/innen und vergibt Anrechnungsstunden für qualifizierte kirchliche Lehrkräfte oder pastorale Berufe.

In Kooperation mit dem Institut für Lehrerfortbildung Gars/Inn, mit Theologie im Fernkurs bei der Katholischen Akademie Domschule und mit der Regierung von Unterfranken führt das Schulreferat der Diözese Würzburg den fünften „Weiterbildungskurs Schulpastoral“ durch.

Adressatinnen und Adressaten

Angesprochen sind staatliche und kirchliche Religionslehrer/innen aller Schularten sowie Pastoral- und Gemeindereferent/innen, Diakone, Priester und Ordensleute, die im Bereich Schulpastoral einen Schwerpunkt setzen. Der Kurs ist auf maximal 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt.

Konzeption des Kurses

Im Mittelpunkt steht das Lernen der eigenen Person des Lehrers. Sie ist wichtigstes „Medium“ im Umgang mit Menschen.

Lehrkräfte engagieren sich in vielen Bereichen ihrer Schule und sind vielfältigen Erwartungen von Seiten der Schüler, Eltern, Kollegen, der Schulleitung und der gesamtem Gesellschaft ausgesetzt. Bei einer Fülle von realen und potentiellen Aufgaben fällt es nicht leicht, über das vorgegebene Pflichtprogramm des Unterrichtens hinaus sinnvolle Schwerpunkte im beruflichen Engagement zu setzen.

Ziel des Kurses ist es, dass die Teilnehmer/innen persönliche, kommunikative und spirituelle Kompetenzen in ihrem beruflichen Handeln erwerben und vertiefen.

Zu den Inhalten gehören die Auseinandersetzung mit der eigenen Person und Rolle, der eigenen Spiritualität, der Glaubens- und Lebensgeschichte sowie die Beschäftigung mit Kommunikation und Beratung, Gruppenprozessen, institutionellen Rahmenbedingungen von Schule und den Lebenswelten von Schülerinnen und Schülern. Dabei werden Elemente der Gestaltpädagogik und des Bibliodrama sowie Methoden der Körperarbeit und Entspannung verwendet.

Die Fortbildung ermöglicht den Teilnehmenden, theoretische Grundlagen und praktisches Handeln in einem langfristigen Lernprozess zu verknüpfen und ein eigenes Konzept von Schulpastoral zu entwickeln. Das Lernen im Hier und Jetzt der Kursgruppe und die Weiterentwicklung der beruflichen Praxis gehen dabei Hand in Hand.

Aufbau und Rahmen

Die Fortbildung umfasst:

■ 16,5 Kurstage als Präsenzphasen, die alle im Haus Scholastika, Münsterschwarzach stattfinden. Die Teilnehmer sollen in den betroffenen Schuljahren 2012 und 2013 keine anderen religionspädagogischen Fortbildungen besuchen.

Montag, 5. März 2012, 16 Uhr bis Freitag, 9. März 2012, 13 Uhr

  • Vorstellen der jeweiligen Arbeitsfelder
  • Biographische Arbeit an der eigenen Schulgeschichte und Glaubensgeschichte
  • Theorie-Elemente zur Schulpastoral
  • Abklärung der Supervision
  • Bildung der Praxisgruppen und Einführung in kollegiale Beratung

Donnerstag, 14. Juni 2012, 16 Uhr bis Samstag, 16. Juni 2012, 13 Uhr

  • Einstimmung auf die Analyse der Schule
  • Beispiele für schulpastorale Projekte
  • Chancen und Grenzen der Ganztagsschule

Montag, 1. Oktober 2012, 10 Uhr bis Freitag, 5. Oktober 2012, 13 Uhr

  • Reflexion der Arbeit in den Praxisgruppen
  • Von der Schulanalyse zum schulpastoralen Projekt und Konzept
  • Kommunikation und Beratung: Menschen im Lebensraum Schule verstehen, begleiten und beraten (Referent: Hermann Nickel, 2. 10. bis 5.10.)

Donnerstag, 28. Februar 2013, 16 Uhr bis Samstag, 2. März 2013, 13 Uhr

  • Beratung zu Projekten
  • Meine Rolle und Spiritualität als Schulseelsorger/in

Donnerstag, 6. Juni 2013, 16 Uhr bis Samstag, 8. Juni 2013, 13 Uhr

  • Vorstellung und Besprechung der Projekte

Donnerstag, 5. September 2013, 16 Uhr bis Samstag, 7. September 2013, 13 Uhr

  • Schule als System: Konflikte wahrnehmen und Handlungsmöglichkeiten entwickeln
  • Reflexion des Kurses

■ Schulpastorales Tätigkeitsfeld

■ Lektüre von Grundlagenpapieren, Projektbeschreibungen und Lehrbriefen von Theologie im Fernkurs

■ 10 Sitzungen Supervision; (Beginn März 2012 mit Fragen zur eigenen Person, Rolle und Lebensgeschichte; später zur Schulanalyse, Konzeptentwicklung und zur Realisierung des schulpastoralen Projekts)

■ 6 Austauschtreffen in regionalen Praxisgruppen (im Juli, September und November 2012 sowie im Januar, Februar und April 2013)

■ Schriftliche Abschlussarbeit

■ Abschlusskolloquium in der jeweiligen Praxisgruppe Oktober 2013 (Kilianeum Würzburg)

■ Abschlussfeier November 2013

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verpflichten sich, an allen Kurselementen teilzunehmen und erhalten am Ende ein Zertifikat, in dem detailliert Lernformen und -inhalte beschrieben sind.

Kosten

Die Personal- und Sachkosten für die inhaltliche Durchführung der Präsenzphasen werden vom Schulreferat übernommen. Die staatliche Lehrerfortbildung finanziert einen weiteren großen Teil der Kosten des Kurses.

Für die Teilnehmer/innen fallen folgende Kosten an:

Anteil für Verpflegung und Unterkunft im Bildungshaus für 16,5 Tage: 120 €

Die Hälfte der Kosten für die Studienmaterialien: ca. 50 €

Dazu kommen noch Kosten für die Supervision, die mit dem jeweiligen Supervisor abgeklärt werden und die je nach Art der Supervision und des Anstellungsverhältnisses unterschiedlich sind. Die Diözese trägt einen Teil der Kosten. (Einzelheiten siehe www.pastoralsupervision-wuerzburg.de)

Kursleitung

Ulrich Geißler, Referent für Schulpastoral (Dipl. Theologe, Dipl. Pädagoge, Pastoralreferent, Ehe-, Familien- und Lebensberater, Weiterbildung in Bibliodrama, Gestaltpädagogik und Schulpastoral)

Helga Kiesel, Referentin für Schulpastoral (Dipl. Sozialpädagogin, Religionslehrerin i. K., Zusatzausbildung in personenzentrierter Gesprächsführung und in Körperarbeit, Erfahrung in Exerzitienleitung, langjährige Schüler/innenreferentin in der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg, Beraterin im Gesprächsladen)

Bewerbung

Der Anmeldebogen zur Bewerbung ist erhältlich: Referat Schulpastoral, Ottostr. 1, 97070 Würzburg, Tel.: 0931 / 38663611 bzw. -63613; E-Mail: schulpastoral@bistum-wuerzburg.de

Anmeldeschluss ist am 24. Oktober 2011. Bewerbungsgespräche finden von September bis November 2011 statt.